Australien


Teil 1/3
Queensland,
New Souths Walles

Teil 2/3
Northern Territory,
Queensland


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Teil 3/3: Queensland, Victoria

2.03.03 – 4.03.03
Townsville

Kaum in Townsville angekommen meldeten wir uns fuer einen Padi Open Water Tauchkurs an, der am Dienstag Morgen startete. 2 Tage Theorie und Swimmingpooltauchen, 1 Tag Magnetic Island und 2 Tage im Great Barrier Reef. Um den Kurs ueberhaupt starten zu koennen benoetigten wir ein medizinisches Guthaben. So mussten wir wohl oder uebel zum Doktor. Was zu diesem Zeitpunkt auch okay war, wir wussten noch nicht dass wir die Doktoren noch 2 weiter male besuchen wuerden...

Am Montag Morgen holten wir sofort unsere Kursunterlagen ab, um uns auf den Dienstag vorzubereiten. Wir sollten die Theorie durchackern und den Fragebogen dazu ausfuellen, was nicht weniger als 170 Seiten Theorie lesen bedeutete, ohje und das alles auf Englisch. Wir quartierten uns in einem gemuetlichen Campingplatz ein und verbrachten den Nachmittag und Abend mit lernen, was wir genossen. Zur Auflockerung grillierten wir ein paar Barramundifilets, wenn wir schon keine fangen konnten besorgten wir uns einmal welche vom Supermarkt um diese zu testen.

4.03.03 – 7.03.03
Townsville, Padi Open Water Kurs

Am Morgen frueh um 6.00 Uhr klingelte bereits der Wecker. Nach einem kurzen Fruehstueck eilten wir ins Stadtzentrum um noch einen Parkplatz fuer unser Van zu ergattern. Bei der Tauchschule, Diving Dreams, angekommen, kaum unseren Instruktor Tom begruesst, drueckte er uns in seinem Arbeitseifer bereits die Taucherausruestung in die Hand. Nassanzug, Flossen, Brille, Schnorchel und BCD. Tom der energetische junge Tauchlehrer war uns sofort sympathisch. Total waren wir sechs Tauchschueler. Wir hatten kaum Zeit uns vorzustellen, schon wurden wir mit Theorie bombardiert. Kurz vor der Mittagspause schmissen sie uns in den Pool, wo wir beweisen mussten 300 m schwimmen zu koennen. Der Nachmittag war schliesslich dem Pool gewidmet. Es war ein total komisches Gefuehl mit der ganzen Ausruestung die einem an Land beinahe in den Boden drueckte und Nassanzug ins Wasser zu springen. Die ersten Atemzuege unter Wasser waren noch viel seltsamer. Zum Glueck hatten wir gar keine Zeit uns ueberhaupt Gedanken zu machen, schon startete Tom mit seinem englischen Assistent Adrian mit den unzaehligen Uebungen. Als wir am Abend todmuede aus dem Pool krochen war es bereits am Eindunkeln.

Am naechsten Morgen erwartete uns der 2. Theorieblock und die schriftliche Pruefung. Ich war gluecklich die Pruefung bestanden zu haben, musste ich doch diese auf Englisch ablegen. So war der Nachmittagsteil im Pool nur noch ein Klacks. Wir begannen es richtig zu geniessen so schwerelos im Wasser zu schweben. Waeren nicht die vielen zum Teil eher unangenehmen Uebungen gewesen, haetten wir es geliebt. Zum Abschluss durfte jeder mit dem Tauchlehrer durch die Uebungsroehre schwimmen und auf 6 m abtauchen, was total cool war! Erschoepft aber voller Freude auf den ersten Tauchgang im Meer legten wir uns frueh schlafen.

Als die Voegel noch am Aufwachen waren, machten wir uns bereits auf den Weg zur Faehre nach Magnetic Island. Kaum angekommen und umgezogen erhielten wir kurze Instruktionen fuer den ersten Tauchgang und schon folgten wir Tom in die Meter Hohen Wellen. Das Wasser war total trueb wegen der starken Regenfaellen in letzter Zeit, man sah gerade mal 1 bis 2 m weit. Um uns nicht zu verlieren hielten wir die meiste Zeit die Hand, aber Tom und Adrian schienen uns bestens im Griff zu haben. Wir kurvten das erste Mal im Meer auf 6 m Tiefe um einen Felsen der von diversen Korallen, Pflanzen und Fischen besiedelt war. Es war einfach gigantisch!

Nach einem weiteren Tauchgang erhielten wir auf der Rueckfahrt die Informationen fuer die Bootstour ins Barrier Reef. Wir freuten uns riesig!

Ausgeschlafen und bereits von den vielen schoenen Fischen getraeumt die wir sehen werden, brachte ich kaum mehr einen Ton von mir. Ich war heiser, hatte Hals- und Kopfschmerzen. Christian beklagte sich ueber seine immer noch verstopften Ohren. Wir waren das perfekte Duo, ich konnte nicht mehr sprechen und Christian nicht mehr hoeren! Wir relaxten den ganzen Tag, immer mit der Hoffnung am Abend um 20.00 Uhr trotzdem aufs Boot gehen zu koennen. Nach 18.00 Uhr kapitulierten wir endgueltig und suchten, anstelle fein essen zu gehen ,den Doktor auf. Christian hatte eine Mittelohrenentzuendung und ich einen Virus aufgelesen. So blieb uns nichts anderes ueberig als dem Boot mit dem Arztzeugnis in der Hand nachzuwinken uns auf eine schnelle Genesung zu hoffen, um eine Woche spaeter den Tauchkurs beenden zu koennen.

8.03.03 – 13.03.03
Townsville

Cafe und Zimtdonats zum Fruehstueck, Erkaeltungskapseln und Antibiotika Ohrentropfen zum Dessert, viel relaxen, ins Kino gehen, jassen und siedlern, an der Homepage arbeiten, Mittagsschlaf oder einfach nur den Schatten geniessen und nichts tun. Um wieder zu Kraeften zu kommen verwoehnten wir uns gegenseitig mit den feinsten Menus. Ausser Christians schmerzhafte Begegnung mit einem Papageien und das meine Erkaeltung langsamer heilte als erwuenscht, passierte nicht viel aufregendes.

14.03.03 – 16.03.03
Townsville, Great Barrier Reef

Noch ratlos ob wir am Abend wirklich aufs Boot koennen, verliessen wir unseren geliebten Campingplatz Richtung Diving Dreams Shop. Wir erhielten das Agebot um 16.00 Uhr einen Probetauchgang im Pool machen zu koennen, um sicher zu gehen dass Christians Ohren verheilt und meine Nebenhoehlen nicht mehr verstopft waren, was wir uns natuerlich nicht entgehen liessen. Einige Formulare ausgefuellt, unsere neue Tauchinstruktorin Rebecca begruesst und die Ausruestung gefasst, konnte das Experiment beginnen. Gluecklicherweise den Gesundheitstest bestanden, Husten durch den Regulator war zwar komisch aber durchaus gut moeglich, sagten wir endgueltig zu! Wir freuten uns wie kleine Kinder auf Weihnachten und noch mehr als sie gutes Wetter und ruhige See voraussagten. Unser schoenes 2er Kajuetenzimmer bezogen, losgefahren und das Hafenareal verlassen, war das Meer leider alles andere als ruhig. Uns erwartete eine lange, stuermische und stark schaukelnde Nacht. Ich konnte mich nicht einmal aufsetzten oder auf WC gehen ohne dass mir trotz Reisetabletten gleich uebel wurde.

Kaum eingeschlafen wurden wir bereits aus dem Bett geklopft. Aufstehen, kurz Fruehstuecken, Tauchbesprechung und ab ins Wasser fuer den ersten von vier Tauchgaengen des heutigen Tages. Nach den ersten zwei Tauchgaengen und diversen Uebungen konnten wir uns endlich qualifizierte Padi Open Water Taucher nennen. Am Nachmittag folgte unser erster unueberwachter Tauchgang! Wir gingen auf Entdeckungsreise bei bester Sicht von sicher 15 m und konnten viele farbige Korallen und Fische, Seegurken und sogar einen Teufelsrochen entdecken. Es war einfach unbeschreiblich schoen, fantastisch, wir tauchten wie verzaubert auf, als uns nach knapp 40 min die Luft auszugehen drohte. Vor dem Nachtessen folgte ein Nachttauchgang, den wir nicht besonders leiden konnten. Der Sternenhimmel nach dem auftauchen war das schoenste, aber die Lasagne die wir wie halb verhungernde Tiger verschlangen war noch besser. Diese Nacht schliefen wir trotz Wellen bestens und erwachten erst am naechsten Morgen bei dem Schiffsfrack SS Yongala, als wir um 5.30 Uhr aus dem Bett geworfen wurden, um uns fuer den naechsten Tauchgang bereit zu machen.

Als wir uns aufs Hinterdeck wagten um in unsere nassen und kalten Anzuege zu schluepfen, tauchte gerade eine riesige Wasserschildkroete auf um Luft zu schnappen. Um von der starken Stroemung nicht meilenweit weggetrieben zu werden, mussten wir an einer am Frack festgebundener Leine ab- und auftauchen. Bereits beim Abtauchen sahen wir viele Fischschwaerme an uns vorbeischwimmen, aber beim Frack angekommen konnten wir dieses vor lauter Fischen gar nicht sehen. Tausende, wenn nicht Millionen von Fischen belagerten das mit bunten Korallen bewachsene Schiff. Wir entdeckten Clown-, Angel-, Butterfly- und Parrotfische, einen gigantischen Grouper, eine Schildkroete nur leider keinen Haifisch. Der zweit Tauchgang war nicht weniger beeindruckend, einfach gigantisch! Leider hatte es nicht nur tausende Fische, sondern beim Auf- und Abtauchen ebenso viele kleine Quallen, die mich anscheinend gern hatten. Jedenfalls war ich nach dem Auftauchen mit juckenden und brennenden Punkten uebersaeht. Die Punkte waren jedoch weniger das Problem, sondern viel mehr die Wellen. Fast jemand lief ein wenig gruen an vor lauter komischem Gefuehl in der Magengegend. Nach gut 5 h Wellenreiten waren wir mehr als froh wieder festen Boden unter den Fuessen zu haben.

17.03.03 – 18.03.03
Townsville

Nach dem anstrengenden Wochenende benoetigten wir dringend einen Ruhetag. Da meine Punkte anstelle zu verheilen immer groesser und zahlreicher wurden, ich sah mittlerweile wie ein Monster oder ein ins Feuer gefallenes Marschmelow aus, kauften wir in der Apotheke ein Antialergikum. Da dieses nichts nuetzte besuchten wir am Nachmittag einmal mehr den Doktor, der mir Kortisontabletten und –salbe verschrieb. Tauchen ist ein teures Hobby, nicht nur das Tauchen selbst, sondern viel mehr die damit verbundenen Arztbesuche...

18.03.03 – 20.03.03
Alva Beach und Bowen

Gegen Abend des 18. Maerz waren wir nach beinahe 3 Wochen wieder auf den Strassen unterwegs. Wir genossen das schoene Wetter und die traumhaften Sandstraende und benoetigten fuer die gerade einmal 200 km nach Airlie Beach nicht weniger als 2 Tage.

20.03.03 – 21.03.03
Airlie Beach

Wir erreichten gegen Mittag Airlie Beach, das Partydorf der Gegend, wie unser Reisefuehrer meinte. Er hatte uns nicht zu viel versprochen! Das Dorf bestand aus Pups, Bars, Restaurants, Nachtclubs, Cafes, Touristenlaedeli, Hotels und Shops und war trotz Nebensaison beinahe ausgebucht. Wir genossen ein kuehles Getraenk auf der Terrasse des Surfclubs mit Aussicht auf die Whitesunday Islands und die tuerkisfarbene Meeresbucht. Nach einer Shoppingtour und Preisfragestunde bei den vielen Tauchshops quartierten wir uns im Dorfnahen Campingplatz ein. Nach einem ueppigen BBQ spazierten wir nochmals ins Dorf um zu sehen ob wirklich so viel los ist. Wir sassen in einem gemuehtlichen Pup und verschwatzten den ganzen Abend mit Ingo und Nicole aus Deutschland die gerade auf Hochzeitsreise sind.

21.03.03 – 24.03.03
Airlie Beach, Padi Advanced Tauchkurs

Christian wollte nochmals tauchen gehen, ich irgendwie auch, aber meine Quallenbegegnung war mir noch zu nahe, da die juckenden Stiche immer noch rotviolett leuchteten und alles andere als verheilt waren. Aber schlussendlich schrieb uns Christian trotzdem fuer einen 3 Tages Bootstrip inkl. 10 Tauchgaengen ein. Ich bekam einen langaermligen Quallenschutzanzug verpasst und stimmte nach einigen Ueberredungskuensten von Christian zu. Wir entschieden uns auch gleich den Advanced Kurs zu absolvieren und bekamen erneut Buecher, um einmal mehr Theorie zu lernen und Fragebogen auszufuellen. Der Nachmittag verflog wie im Nu. Kaum die Situation wahrgenommen in der ich mich befand, stand ich bereits auf dem grossen Tauchboot. Bis wir alle Instruktionen erhalten hatten und die 28 Taucher und 8 Crewmitglieder kennengelernt hatten, befanden wir uns bereits auf hoher See.

Der erste Tauchgang am Morgen diente dem Tauchlehrer Justin um uns zu beobachten. Christian hatte wegen der immer noch nicht ganz verheilten Mittelohrenentzuendung anfaenglich Druckausgleichprobleme, auch die Maske wollte nicht sitzen und flutete schneller als er sie spuehlen konnte. Wir tauchten dem Reef entlang, das hier leider weit weniger lebendig und farbenpraechtig war als weiter noerdlich, aber Fische hatte es dennoch zu genuegen. Vor dem Navigations- und dem Nachttauchgang die Bestandteil vom Kurs waren, hatten wir einen Vergnuegungstauchgang. Wir gingen zu zweit auf Entdeckungsreise. Nach knapp einer Viertelstunde erblickten wir unseren ersten Haifisch wie er majestaetisch an uns vorschwamm, uns immer mit einem Auge beobachtend. Es war einfach super eindruecklich, einfach wundervoll! Die restlichen Tauchgaenge waren im Nu vorueber. Diesmal liebten wir sogar den Nachttauchgang. Es war unglaublich wie die tausenden von Quallen und das Meeresplankton blau und violett leuchteten, wenn wir diese mit unseren Taschenlampen stoerten. Der Sternenhimmel beim Auftauchen war nicht weniger eindruecklich, es war einfach ein herrlicher Abend.

Am naechsten Morgen waren wir um 6.15 Uhr bereits wieder im Wasser. Der Tieftauchgang auf 30 m war angesagt. Auch diesen gemeistert fehlte uns nur noch der Under Water Natrulist, den wir ebenfalls mit Bravour meisterten. Noch vor dem Mittagessen konnten wir uns Advanced Taucher nennen. Am Nachmittag gingen wir mit unserer billig Unterwasserkamera auf Fischjagd. Vor lauter Fischen haetten wir beinahe die Zeit vergessen, upps J! Der folgende Nachttauchgang war okay und der Sternenhimmel beim Auftauchen einmal mehr ueberwaeltigend.

Am naechsten Morgen hiess es wieder sehr frueh aufstehen, um ins kalte, nasse Wasser zu springen. Igitt, ich waere am liebsten liegen geblieben... Aber das Aufstehen lohnte sich! Wir sahen hunderte schoene Fische und sogar 3 Haie. Wir beobachteten laengere Zeit eine Familie Clownfische, meine Lieblingsfische, die sich friedlich in den Anemonen eingebettet hatten, kreuzten grosse Fischschwaerme und entdeckten einen riesigen, min. 80 cm grossen Butterflyfisch. Der letzte Tauchgang war mehr eine Voelkerwanderung entlang einer schoenen Reefmauer, da sie aus Zeitgruenden alle 28 Taucher miteinander los liessen. Die meisten Fische versteckten sich, aber es gab dennoch genug zu bestaunen. Tauchen ist einfach genial!

24.03.03 – 27.03.03
Airlie Beach

In Airlie Beach angekommen buchten wir uns wieder im selben Campingplatz ein, wie 5 weitere Personen vom Schiff, Chris und Rob aus Westaustralien, Terry aus Toronto und ein Englisches Paerchen. Wir begannen fruehzeitig mit dem Apero auf dem Campingplatz, bevor wir gegen 19.00 Uhr per Riesentaxi ins Dorf fuhren wo das Bier freudig weiterfloss.

Ausgeschlafen entschieden wir noch einen Tag zu relaxen, verabredeten uns mit den anderen fuer einen BBQ-Abend und verbrachten die Zwischenzeit mit nichts tun. Der Abend wurde lustig und laut, zumindest bis wir vom Campingplatzboss zu mehr Ruhe zitiert wurden.

Christian hatte sich auf den Morgen zum Fischen verabredet, stand um 7.00 Uhr auf und verschwand mit den 2 Angelruten, waehrend ich das bequeme Bett bevorzugte. Ich genoss einen ruhigen Lesemorgen und hoffte auf einen feinen Fischzmittag. Daraus wurde leider nichts, alles was Christian einfing war ein graesslicher Schnupfen. Tauchen ist eben doch ungesund! Um den Tag nicht ganz vegetarisch zu beenden, wagten wir uns gegen Abend nach Airlie Beach, wo wir je ein 700 g Steak verdrueckten.

27.03.03 – 28.03.03
Carmila Beach

Heute machten wir uns definitiv auf den Weg suedwaerts, Richtung Sydney, da uns fuer die restlichen 1800 km nur noch knapp 2 Wochen uebrig blieben. Den Kuehlschrank unterwegs gefuellt, landeten wir im Laufe des Nachmittags per Zufall in Carmila Beach, wo wir einen wunderschoenen Free-Camping entdeckten. Aber erst wollten wir unsere, vom Autofahren, mueden Knochen vertreten und parkten unser Van beim nahegelegenen Picknickplatz. Es war Ebbe und das Meer hatte sich hunderte von Metern zurueckgezogen und ein traumhafter Sandstrand mit Duenen hinterlassen. Kaum auf dem angenehmen, super feinen Sand unterwegs, hoerten wir ein komisches rascheln. Nein, es war nicht der Wind in den Baeumen. Es waren tausende von kleinen, blauen Krebsen die armeeartig auf dem Sand umherpatrulierten und von uns fluechteten! Wir nahmen fasziniert die Verfolgung mit der Fotokamera auf. Es war einfach unglaublich!

Spaeter genossen wir einen kurzen Nachtspaziergang am Strand, der durch die kommende Flut wieder klein geworden war. Es war richtig romantisch, wir ganz alleine, das Meerrauschen und Millionen von Sternen die den Himmel hell erleuchteten.

28.03.03 – 4.04.03
Mon Repos, Rainbow Beach, Surfers Paradies

Viel Zeit verbrachten wir mit Fahren. In Gladstone informierten wir uns ueber einen Ausflug nach Heron Island um die Riesenschildkroeten zu beobachten. Da wir noch nicht im Lotto gewonnen haben, haette dies leider unser Budget gesprengt. Aber eine Chance gab es dennoch um die fantastischen Meeresbewohner zu sehen, in Mon Repos Turtle Rockery bei Bundaberg. Somit war unser naechstes Ziel bestimmt. Nach einer Uebernachtung in Tannum Sands und einer ausgiebigen Mittagspause in Seventeen Seventy, wo mich Christian fein bekochte, waehrend ich eine Gruppe riesige, lustige Pelikane in der Bay beobachtete, erreichten wir gerade noch rechtzeitig Mon Repos und das Visiter Center wo die Schildkroeten Tour nach dem Eindunkeln begann. Wir hatten riesiges Glueck, der zweit letzte Abend der Saison und nur noch zwei nicht geschluepfte Nester. Nicht einmal lang warten mussten wir, bis wir an den Strand gefuehrt wurden, um die gerade schluepfenden Hatchlinge zu sehen. Wir beobachteten gespannt wie sich die nicht groesser als 5 cm langen Schildkroetchen durch den Sand an die Oberflaeche kaempften, total 120 Stueck. Sie waren richtig suess und zart, so richtig zum knuddeln! Sogar beruehren durften wir sie. Danach wurden sie Richtung Meer laufen gelassen. Das Traurige ist nur, dass wahrscheinlich hoechstens eines der kleinen Dinger ueberleben wird. Anscheinend erreicht im Schnitt nur gerade 1 von 1000 Schildkroeten das Erwachsenenalter von 30 bis 50 Jahren und einer Groesse von 90 – 95 cm.

Am naechsten Tag fuhren wir weiter nach Rainbow Beach, das nach den dort regenbogenfarbigen Sandklippen benannt wurde. Es war in der tat ein wunderschoener Ort und der Sandstrand meilenlang. Es war ein spezieller Spatziergang: Ein Traumstrand, Sand in alle Farben, von braun ueber gelb zu rot, grau und schwarz, die Brandung der riesigen Wellen, vereinzelte Surfer und Fischer, aber aufpassen musst man um nicht effektiv im Paradies zu landen. Autofahren am Strand war erlaubt, was sich glaubten wir zumindest halb Australien nicht entgehen liess. Zumindest flitzten hunderte von 4WDs dem Strand entlang.

Stundenlange Spatziergaenge an den unendlichen Sandstraenden stand mittlerweile auf dem Tagesprogramm, am Morgen, wie am Abend. Wir fuhren weiter der Sunshine Coast entlang suedwaerts und stoppten schlussendlich in Coolum Beach, wo ein weiterer langer Spatziergang folgte. Der Strand war sauber und das Wasser klar wie weiter noerdlich, nur stoerten die Hochhaeuser im Hintergrund und die knapp ueber unsere Koepfe hinwegbrausenden Flugzeuge. Es schien ein kleiner Feld Wald Wiesen Flugplatz in der Naehe zu haben.

Brisbane war nur noch 100 km entfernt. Christian lotste mich in die Grossstadt und mindestens 10 mal im Kreis rum bis wir den Strand fanden. Der Cafe am Morgen schien zu wenig stark gewesen zu sein, mein Navigator war noch halb am schlafen... Als naechstes umkurvten wir die Hochhaeuser im City Center und beendeten die Stadtrundfahrt mit einem Abstecher auf den Mount Ipswich, wo wir die Aussicht genossen bevor wir weiter an die Gold Coast nach Surfers Paradies fuhren. Man stelle sich ein schoenes Feriendorf am Meer vor und man denkt bestimmt nicht an Wolkenkratzer. Aber Surfers Paradies bestand aus nichts anderem. Es war schon ein wenig seltsam in mitten der riesigen Gebaeude zu campen. Wir wurden das Gefuehl nicht los den Planeten gewechselt zu haben.

Seit beinahe 2 Monaten standen wir auf der Warteliste fuer den Weiterflug nach Singapur. Heute, am 1.April und es war kein Scherz, erhielten wir endlich ein Plaetzchen. Nur wussten wir nicht mehr ob wir den Flug ueberhaupt noch wollten. War doch SARS ein immer groesseres Thema. Somit verbrachten wir die folgenden Tage oft mit Radio hoehren, im Internet surfen und uns die Koepfe darueber zu zermartern was wir nun machen sollten.

4.04.03 – 6.04.03
Fosters-Tuncurry

Auf dem Weg nach Sydney landeten wir kurz vor unserem Ziel in Fosters-Tuncurry, auf der Suche nach einem Beach Camping. Wie der Zufall wollte fand dort dieses Wochenende der Iron Man statt, was wir uns nicht entgehen lassen wollten. Ein wenig Ablenkung konnten wir auch bestens gebrauchen. Die ganze Ortschaft war ausgebucht, ueberall waren Sportler unterwegs die fuer den Triathlon am Sonntag trainierten, am Meer fanden Schwimmwettbewerbe statt und die Strassen waren ueberfuellt mit Personen auf Souvenirjagd.

Der Anlass selbst war hoechst beindruckend, wir leideten richtig mit den Athleten mit und jubelten und klatschten fleissig, bis sich Abends um 9.30 Uhr der letzte nach 15,5 h ueber die Ziellinie kaempfte. 3,8 km schwimmen, 180 km Velo fahren und 42,2 km rennen, einfach unglaublich! Wir haetten am liebsten unsere Wanderschuhe weggeschmissen und Joggingschuhe gekauft und selbst angefangen zu trainieren J. Wir konnten sogar 3 aus der Schweiz angereisten Wahnsinnigen zurufen und zufanen. Es war ein super toller Anlass, wir genossen das Wochenende!

7.04.03 – 14.04.03
Sydney

Am 7. April waren wir damit beschaeftig zu packen und den Van auszuraemen, es ist unglaublich was sich so alles in 3 Monaten ansammeln kann... Am 8 April mussten wir unser Auto zurueckbringen, was eher eine unangenehme und aergerliche Sache war. Sie verrechneten uns 275 $ fuer die kleine beinahe unsichtbare Beule vom Kaengeruunfall und 55 $ fuer die defekte Windschutzscheibe, flog uns doch am viert letzten Tag ein Steinchen in die Scheibe, aufgewirbelt von einem vorbeifahrenden Lastwagen. In Kualalumpur erhielten wir noch eine Rechnung wegen zuschnellem Fahren:-(, unser Vermieter verrechnete uns nochmals 55.- fuers weiterleiten wie hoch die Busse selber ist wiessen wir noch nicht.

Wir wohnten im Evas Backpacker im Kingscross wo wir vor 3 Monaten auf Autosuche waren, beschaeftigten uns Tagsueber mit Reisefuehrer lesen in der Stadtbibliothek, um unsere Reise neu zu planen und schlugen 2 unserer Nachmitage am Billetschalter der Singapur Airline um die Ohren. Nur so zum Spass schauten wir bei der Thai Air vorbei. Wow keine Warte zeiten hier! Abends gingen wir fleissig in den Ausgang mit Dominique und Christian die wir in Alice Springs kennengelernt hatten. Mitdabei waren Iris und Stefan die unsere Campingausruestung abkauften und viele gute Asien Reisetips hatten.

Nachdem unsere erste Idee, nach Bali zu fliegen ins Wasser viel, da wir die erlaubten Flugmeilen ueberschritten haetten, entschieden wir uns nach Kuala Lumpur zu fliegen. Als letzten Stop waehlten wir Bangkok da dies ein guter Ausgangspunkt ist fuer alle weiteren Asiatischen Laender, sei es Myanmar, Nepal, Laos, Cambodia oder China.

Alles Organiesiert genossen wir die wunderschoene Stadt, kundschaften sie aus und machten sie weiterhin am Abend mit Dominique und Christian unsicher, bis wir am 14. April endgueltig Richtung Flughafen mussten um Australien per Singapor nach Malaysia Kuala Lumpur zu verlassen.

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